EinBisschenChaos,Bitte!

Ist es mir endlich klar geworden?
Habe ich tatsächlich die ganze Zeit über meine wahren Gefühle aus Angst verdrängt?

Und ist es jetzt zu spät?

Bin ich jetzt wirklich seine Vergangenheit und er meine Gegenwart und Zukunft?
Ist das die Strafe dafür, dass er sich so lange quälen musste?

Ich weiß nichts, nichts mehr.
Ich habe einfach nur Angst.
Und ich weine so viel, so unkontrolliert, und kann es mir nicht erklären.

Vielleicht deute ich das auch alles falsch.
Aber warum sonst, sollten mir all diese Gedanken kommen, und warum sonst, sollte mich das alles so treffen?

Ein Mensch, der dich nimmt, wie du bist. Ein Mensch, der immer für dich da ist, der immer hinter dir steht. Ein Mensch, auf den du bauen kannst.
Wann hat man schon dieses Vertrauen?
Also ich habe das so gut wie nie.
Einer hat mich aber schleichend davon überzeugt, dass ihm wirklich etwas an mir liegt.
Ich glaube nun daran, dass er selbst hinter mir stehen würde, wenn er wütend oder sogar enttäuscht wäre.
Das ist wie mit der Familie. Man kann noch so sauer auf sie sein und noch so enttäuscht, man würde immer alles für sie geben, wenn es darauf ankommt. Und auch wenn man so manches böses Wörtchen über sie verlieren mag, man meint es ja doch nie ernst.
Und zu spüren, da ist jemand, der auf diese Weise für mich fühlt, obwohl er nicht zu meiner Familie gehört, ist so unglaublich toll. Natürlich ist mir bewusst, wie arrogant diese Annahme wirken kann, und wie naiv auch noch dazu, dennoch freue ich mich über dieses Gefühl! Dieses Gefühl hatte ich noch nie und ich lasse es zu, weil ich weiß, ihn würde es freuen, wenn er es wüsste. Denn ich weiß, er will auch für mich eine wichtige Person sein.
Ich wünschte, er wüsste, er würde verstehen und glauben, dass das schon lange der Fall ist.
Er gehört eindeutig zu den Menschen, ohne die ich nicht mehr sein will.
Immer wenn er fehlt, merke ich, dass es mir schlechter geht, und wenn er dann wieder da ist, geht es mir gleich viel besser.
Ich hoffe, diese Freundschaft wird noch ewig weitergehen.
Höhen und Tiefen nehme ich gerne in Kauf!

Irgendwie musste ich darüber nachdenken, was für eine negative Einstellung ich manchmal habe.
Dieses Wochenende war ich beispielsweise wieder mal die meiste Zeit allein und verdammt, ich habs genossen. Das ganze Haus hatte ich also nur für mich. Ja, und wenn es dann geklingelt hat, hatte ich so wenig Lust auf Menschen, dass ich einfach so getan habe, als wäre ich nicht da. Kluger Weise lasse ich dann auch den ganzen Tag einfach die Fensterläden unten. Ziemlich gewitzt, was?
Allerdings habe ich sogar so sehr keine Lust auf Menschen, dass ich nicht mal mehr ans Telefon gehe.
Um ehrlich zu sein, nerven sie mich sogar.
Die wollen sowieso nur meinen Vater sprechen oder eventuell meine Mutter, aber MICH sowieso nicht. Und helfen kann ich denen dann auch nicht weiter. Trotzdem labern sie mich immer zu. Warum? Keine Ahnung. Ich kann schließlich keine Termine mit meinem Vater für sie festlegen. Da würde mein Vater mich am Ende noch umbringen, weil er natürlich der einzige ist, der weiß, wann genau er Zeit hat.
Ich bins echt leid die immer abwimmeln zu müssen.
Deshalb dieses gekonnte Ignorieren.
Auch wenn ich es eigentlich nachvollziehbar finde, dass ich mich so verhalte, finde ich meine starke Abneigung gegen Menschen in solchen Fällen doch irgendwie seltsam. Ist fast so als würde ich manchmal einfach gaaaanz allein sein wollen. Einfach mal meine Ruhe haben.
Aber so genervt von seinen Mitmenschen zu sein, das ist doch wirklich gemein. Irgendwie zumindest.
Irgendwie ist es mir aber auch ziemlich egal. Hauptsache ich muss mich nicht mit denen auseinandersetzen und ihnen 5 Minuten lang klar machen, dass ich ihnen nicht sagen kann, wann mein Vater Zeit für sie hat oder wann er wieder da ist oder wie man so einen blöden Pc repariert.
Dann wäre mein eigener sicher schon lange wieder in Betrieb!